Bad aus Bestand teilsaniert

Wanne weicht einer modernen Dusche

Wanne war gestern – heute ist Dusche angesagt. Der Austausch im Bestand ist jedoch nicht immer einfach. Im vorliegenden Fall stellte der Zuschnitt des Raumes Badplaner Diehl vor eine Herausforderung. Die Lösung: Er rückte die Dusche an die Längsseite und setzte eine U-Kabine mit Dreh-Falttüren ein.

Die Eigentumswohnung befindet sich in einem ruhigen Viertel Usingens in einem 12-Parteien-Haus aus den 70er-Jahren. Der Bauherr erwarb die 80 m² große 3-Zimmer-Wohneinheit vor etwa acht Jahren. Das Tageslichtbad entsprach dem früher üblichen Zuschnitt: Auf rund 5,5 m² fanden Wanne, WC und Waschbecken Platz, wobei die Wanne fast ausschließlich zum Duschen genutzt wurde. Im Zuge anderer Modernisierungsarbeiten in der Wohnung kam der Gedanke auf, die alte Badewanne gegen eine bodenebene Dusche tauschen zu lassen. Eine solche Teilsanierung gilt vielen Bauherren als Alternative zum kompletten Badumbau. Mit der Planung und Umsetzung wurde das Unternehmen Diehl – das Bad GmbH aus Hünstetten-­Beuerbach betraut.

Pläne und Optionen

Der erfahrene Badplaner Roger Diehl, Inhaber der Diehl – das Bad GmbH, prüfte zunächst, welche Möglichkeiten der Raum bot und wie die Wünsche des Bauherrn umzusetzen waren. Der klassische Tausch – die Dusche nimmt den Raum der Wanne ein – war nicht zu realisieren. Durch die nach innen aufgehende Tür und die Wannentiefe von nur 68 cm wäre der Platz zu limitiert gewesen. Um eine größere Tiefe zu erlangen, wurde der Duschbereich auf der Längsseite Richtung Raummitte verschoben. Der gewonnene Platz direkt neben der Tür wird jetzt für Schränke genutzt. Gegenüber der Dusche, dem ursprünglichen Aufstellort, entstand so mehr Freiraum. Eine feststehende Duschabtrennung mit Schwingtür oder ein Eckeinstieg wurden als nicht sinnvoll eingestuft und daher verworfen. Damit der Zugang zu Waschbecken und WC nicht zu gering ausfiel, schlug der Fachmann eine U-Kabine mit Dreh-Falttüren vor. Sie lassen sich wegklappen, sodass nach dem Duschen insgesamt viel Platz entsteht und alle Sanitärbereiche bequem erreicht werden. Als Duschboden wurde die „MKplan“ von Duschwelten in 1.000 x 800 mm ausgewählt. „Unser Anspruch ist, die Vorstellungen des Bauherrn möglichst genau zu erfassen“, erklärt Roger Diehl. „Diese Informationen setzen wir in ein Konzept um, das auch visualisiert wird.“

Was passiert an den Wänden?

Im Bereich der alten Badewanne fehlen nach der ­Demontage die Fliesen. Für solche Fälle setzt Diehl die Rückwände „­Deco­Motion“ aus dem Duschwelten-Programm ein. Diese Aluminiumverbundplatten sind nur 3 mm stark und bedecken die gesamte Wand. Die fehlenden Wandflächen werden vorher ergänzt. Im Vergleich zu einem neuen Fliesenbelag ist der Aufwand um ein Vielfaches geringer. „Diese Rückwände sind eine gute und gern gewählte Alternative zum Neufliesen, gerade bei der Teilsanierung“, stellt Roger Diehl fest. „Durch die vielen gestalterischen Möglichkeiten finden Bauherren immer das Richtige.“ Der Bauherr entschied sich, die gesamte Raumecke, in der zuvor die Wanne stand, mit den Rückwänden verkleiden zu lassen. Der vorhandene Fliesenspiegel ist erst wieder rechts neben der Dusche zu sehen.

Start: Demontage des Bestands

Für die Umsetzung des Projekts wurden ca. fünf Tage angesetzt. Dieses Zeitfenster war vor allem der schwierigen Raumsituation, den daraus resultierenden Arbeitsschritten und den Trocknungszeiten geschuldet. Zudem sollten auch das WC, das Waschbecken und die Armaturen ausgetauscht und der Boden erneuert werden. Gestartet wurde mit dem Einbau der Staubschutztür und der Abdeckung des Flurbodens, damit die Wohnung möglichst gut geschützt war. Dann folgte die Demontage der Wanne, der alten Armatur und des Fliesenbodens. Erst  zu diesem Zeitpunkt wurde sichtbar, wo genau sich der Abfluss befand und welche Anschlussmöglichkeiten es für den Wasserablauf der Dusche gab. Hier stieß man jedoch auf eine ungünstige Ausgangslage: Die Abflüsse von Bad und Küche waren verbunden. Dieses inzwischen überholte System wurde in den 70er- und 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts installiert und galt wohl zu dieser Zeit als regelkonform.

Für die aktuelle Modernisierung bedeutete dies, dass eine bodenebene Dusche nicht ohne weiteres möglich war. Um dies zu erreichen, hätte man die nur 11 cm starke Zwischenwand zur Küche im unteren Teil ein großes Stück weit aufbrechen müssen, und das auch im Fliesenbereich, der beibehalten werden sollte. Zudem gab es keine Garantie dafür, dass der Platz für zwei Abflüsse zum Fallrohr, jeweils von der Küche und dem Badezimmer, überhaupt ausreichend gewesen wäre.

Konzept wird angepasst

Der Abfluss bzw. der Siphon wurde mit Einverständnis des Bauherrn so tief wie eben möglich montiert, damit noch ein Gefälle für das Abfließen des Wassers gegeben war. Der Untergrund wurde durch wedi-Platten aufgefüttert. Darauf setzten die Handwerker die Duschwanne, die im Vergleich zum Fußboden um einige Zentimeter erhöht ist. Dabei handelt es sich um die moderne „MKplan“ in Steinoptik, die aus Mineralguss gefertigt wird. Sie verbindet angenehme haptische Eigenschaften und eine höhere Trittsicherheit.

Des Weiteren brachten die Installateure die fehlende Wandfläche auf eine Ebene mit dem Fliesenspiegel. Dabei wurden auch die Anschlüsse für Kalt- und Warmwasser verdeckt, die für die neue Thermostat­armatur eingebaut wurden. Auf den rohen Boden im Badezimmer kam eine Ausgleichsmasse, die etwas stärker als üblich ausfiel und eine leichte Erhöhung des Niveaus zur Folge hatte. Damit konnte der Höhenunterschied zur Duschwanne etwas verringert werden. Der Übergang an der Tür wurde abschließend mit einer Abdeckschiene versehen, die Tür selbst entsprechend gekürzt.

Neuer Look durch die Rückwände

Vor der Montage der „DecoMotion“-Rückwände trugen die Handwerker eine Abdichtung im Bereich der Dusche auf. Dadurch wird sichergestellt, dass keine Feuchtigkeit eindringen kann. Für die raumhohe Verkleidung wurden zwei Platten im Dekor Sandstein Beige eingesetzt, eine mit 1.000 und eine mit 1.500 mm Breite. Sie wurden geschnitten, mit den Bohrungen für die Wasseranschlüsse versehen und mit Kleber auf der Wand fixiert. Die Verbindungen und die Abschlüsse ließen sich mit den Verbindungsschienen aus dem Duschwelten-Programm umsetzen. Nach dem Einbau der Rückwände konnte der Bauherr einen ersten Eindruck von seinem neuen Bad gewinnen: „Die Platten sehen gut aus und passen prima zu den vorhandenen Fliesen.“

Duschabtrennung und neue Armatur

Der nächste Schritt war die Montage der Thermostatarmatur „MK180“ in Chrom, ebenfalls von Duschwelten. Sie verfügt über eine schwenkbare, eckige Regenbrause von 250 x 250 mm. Ergänzt wird sie durch eine Handbrause sowie eine Glasablage in Weiß. Dieses praktische Detail hält zum Beispiel Shampoo und Duschbad griffbereit.

Komplettiert wird der Aufbau der Duschabtrennung. Sie kommt aus der Duschwelten-Serie „MK500“ und wird aus 6 mm starkem Einscheibensicherheitsglas gefertigt. Die Profile für die Befestigung auf der Wand sind chromfarben, ebenso die Scharniere der Dreh-Falttüren und die Griffe. Sie sind mit einem Silikonpuffer versehen, damit sie beim Wegklappen auf dem Glas keine Kratzer verursachen können.

Des Weiteren wurde ein neuer Boden aus Vinyl aufgebracht. Am vorhandenen Abgang installierten die Handwerker zudem ein neues WC sowie ein Waschbecken. Der neue Keramikwaschtisch entspricht mit ca. 600 mm Breite in etwa den Maßen des Vorgängers. Dazu wurde ein Einhebelmischer eingebaut und der Siphon erneuert.

Zufriedener Bauherr

Das Zeitfenster von 5 Tagen wurde eingehalten, die Dusche stand durch die Trocknungszeit der Silikonfugen am nächsten Tag zur Verfügung. Die Gestaltung mit den Rückwänden gefällt, ebenso die Sanitärobjekte im klassischen Weiß. Positiv wird auch die Glasablage der Thermostatarmatur bewertet: „Das sieht schick aus und ist gleichzeitig praktisch.“ Statt der alten Wanne wertet jetzt eine moderne Duschwanne mit einer eleganten Abtrennung das Badezimmer auf. Komfort, der nun täglich genutzt werden kann.

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